Feierliche Fachausweisübergabe
Diagnose: Hervorragend!
29. Januar 2018 autoberufe.ch - Das Schweizer Autogewerbe freut sich über 194 neue Automobildiagnostiker und 21 Automobil-Werkstattkoordinatoren. Die erfolgreichen Absolventen und Absolventinnen wurden in der Eventhalle der Emil Frey Classics AG in Safenwil ausgezeichnet.
Geschafft! Die Absolventinnen und Absolventen mit ihren eidgenössischen Fachausweisen. Bilder: Beat Hug, Hug Productions.
sco. «It’s a man’s world», sang James Brown im Jahr 1966 und belegte diese Behauptung unter anderem mit folgender Zeile: «You see man made the cars, to take us over the road.» Ganz so absolut gilt das heutzutage sicher nicht mehr – aber die technischen Autoberufe werden noch immer grossmehrheitlich von Männern dominiert. Zwei Frauen durften am festlichen Anlass ihre eidgenössischen Fachausweise als Automobildiagnostikerinnen entgegennehmen. Eine davon, Fabienne von Flüe, gar mit der herausragenden Note 5. «Ich arbeite gerne mit Männern zusammen», erklärte die junge Frau, die in der Garage Glanzmann AG in Doppleschwand LU im Entlebuch tätig ist. Die Faszination für die Technik wurde ihr in die Wiege gelegt: «Das ist vermutlich familiär bedingt; mein Vater und mein Bruder sind beide Landmaschinenmechaniker.»
Stimmungsvoller Rahmen: Rund 300 Absolventinnen, Absolventen und Angehörige nahmen an der Feier in Safenwil teil.
Zweimal Note 5,5
Gar zweimal gab es die Note 5,5: Eric Mollard aus Ponthaux FR schloss seine Ausbildung zum Automobildiagnostiker, Fachrichtung Nutzfahrzeuge, mit dieser Top-Note ab. Ebenfalls eine 5,5 durfte Riet Bulfoni entgegennehmen: Erst im Oktober hatte der Engadiner an den WorldSkills in Abu Dhabi mit Platz 8 und einem Diplom Ehre für das Schweizer Autogewerbe eingelegt.
«Das ist nun wirklich keine Überraschung», meinte Moderatorin Nina Havel, die mit Charme und Witz durch den Abend führte, als sie Bulfoni zur Fachausweisübergabe auf die Bühne bitten durfte. Dieser hegt nach Beendigung der höheren Berufsbildung bereits neue Ziele, er fasst ein Studium ins Auge: Automobiltechnik an der BFS in Biel oder Maschinenbau an der ZHAW in Winterthur: «Ich bin erst 22, jetzt mit der Weiterbildung aufhören, geht nicht.»
«Ausgelernt hat man nie»
«Ausgelernt hat man in unserer Branche nie», bestätigt Fabienne von Flüe. Bestes Beispiel dafür ist Simone Roveri. Seit 20 Jahren führt der 42-Jährige seine Garage in Porza, nur einen Steinwurf von der Resega-Halle des HC Lugano entfernt: «Die Weiterbildung zum Werkstattkoordinator soll mich befähigen, mich beruflich weiter zu verbessern. Nicht in technischen Fragen, aber im Management und in der Personalführung.» Als Diagnostiker hatte der selbständige Garagist die Möglichkeit, sich seinen Fähigkeitsausweis als Werkstattkoordinator innert einem Jahr zu sichern.
Die Absolventen seien ein hervorragender Jahrgang, meinte Werner Bieli, Präsident der Qualitätssicherungs-Kommission Automobildiagnostiker und Automobil-Werkstattkoordinator (QSK AD/AWK) im Gespräch mit Moderatorin Nina Havel. Diese Berufsleute seien ein Produkt unseres dualen Bildungssystems: «Andere Länder haben Erdöl, Diamanten oder Kupfer, wir haben die Ausbildung.» Bieli dankte den anwesenden Prüfungsexperten für ihren grossen Einsatz und verband diesen Dank mit der Ermunterung der Absolventinnen und Absolventen, sich ebenfalls als Experten zu engagieren.
Keine Informatiker, keine Roboter
«Sie haben ein wichtiges Etappenziel in ihrer beruflichen Karriere erreicht», sagte Olivier Maeder, Bereichsleiter Bildung in der AGVS-Geschäftsleitung. Doch Maeder blickte sogleich nach vorne: «Nun gilt es, das Gelernte tagtäglich im Betrieb umzusetzen. Wenn Sie das erfolgreich machen, haben Sie ausgezeichnete Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln und Karriere im Autogewerbe zu machen.» Auch in Zukunft brauche es keine Informatiker, sondern Fachleute in den Garagenbetrieben, sagte Maeder und zitierte dabei Professor Pierre Dillenbourg von der ETH in Lausanne, der am «Tag der Schweizer Garagisten» diese Feststellung gemacht hatte. Auch vor Robotern brauche man keine Angst zu haben, so Maeder: «Für die Produktion von Fahrzeugen mit repetitiven Tätigkeiten können Roboter problemlos eingesetzt werden. Jedoch für die Reparatur von Fahrzeugen, wo bereits die Analyse komplex ist und anschliessend die Systeme so auseinandergebaut werden müssen, damit die Reparatur vorgenommen werden kann, davon sind Roboter noch weit weg.»
Es sind nicht mehr die Männer wie im Song von James Brown, die Autos bauen, sondern Roboter. Um sie auf der Strasse zu halten, braucht es Männer und Frauen wie die 215 in Safenwil.
Hier gibt es die Liste mit allen Absolventen!
Geschafft! Die Absolventinnen und Absolventen mit ihren eidgenössischen Fachausweisen. Bilder: Beat Hug, Hug Productions.
sco. «It’s a man’s world», sang James Brown im Jahr 1966 und belegte diese Behauptung unter anderem mit folgender Zeile: «You see man made the cars, to take us over the road.» Ganz so absolut gilt das heutzutage sicher nicht mehr – aber die technischen Autoberufe werden noch immer grossmehrheitlich von Männern dominiert. Zwei Frauen durften am festlichen Anlass ihre eidgenössischen Fachausweise als Automobildiagnostikerinnen entgegennehmen. Eine davon, Fabienne von Flüe, gar mit der herausragenden Note 5. «Ich arbeite gerne mit Männern zusammen», erklärte die junge Frau, die in der Garage Glanzmann AG in Doppleschwand LU im Entlebuch tätig ist. Die Faszination für die Technik wurde ihr in die Wiege gelegt: «Das ist vermutlich familiär bedingt; mein Vater und mein Bruder sind beide Landmaschinenmechaniker.»
Stimmungsvoller Rahmen: Rund 300 Absolventinnen, Absolventen und Angehörige nahmen an der Feier in Safenwil teil.
Zweimal Note 5,5
Gar zweimal gab es die Note 5,5: Eric Mollard aus Ponthaux FR schloss seine Ausbildung zum Automobildiagnostiker, Fachrichtung Nutzfahrzeuge, mit dieser Top-Note ab. Ebenfalls eine 5,5 durfte Riet Bulfoni entgegennehmen: Erst im Oktober hatte der Engadiner an den WorldSkills in Abu Dhabi mit Platz 8 und einem Diplom Ehre für das Schweizer Autogewerbe eingelegt.
«Das ist nun wirklich keine Überraschung», meinte Moderatorin Nina Havel, die mit Charme und Witz durch den Abend führte, als sie Bulfoni zur Fachausweisübergabe auf die Bühne bitten durfte. Dieser hegt nach Beendigung der höheren Berufsbildung bereits neue Ziele, er fasst ein Studium ins Auge: Automobiltechnik an der BFS in Biel oder Maschinenbau an der ZHAW in Winterthur: «Ich bin erst 22, jetzt mit der Weiterbildung aufhören, geht nicht.»
«Ausgelernt hat man nie»
«Ausgelernt hat man in unserer Branche nie», bestätigt Fabienne von Flüe. Bestes Beispiel dafür ist Simone Roveri. Seit 20 Jahren führt der 42-Jährige seine Garage in Porza, nur einen Steinwurf von der Resega-Halle des HC Lugano entfernt: «Die Weiterbildung zum Werkstattkoordinator soll mich befähigen, mich beruflich weiter zu verbessern. Nicht in technischen Fragen, aber im Management und in der Personalführung.» Als Diagnostiker hatte der selbständige Garagist die Möglichkeit, sich seinen Fähigkeitsausweis als Werkstattkoordinator innert einem Jahr zu sichern.
Die Absolventen seien ein hervorragender Jahrgang, meinte Werner Bieli, Präsident der Qualitätssicherungs-Kommission Automobildiagnostiker und Automobil-Werkstattkoordinator (QSK AD/AWK) im Gespräch mit Moderatorin Nina Havel. Diese Berufsleute seien ein Produkt unseres dualen Bildungssystems: «Andere Länder haben Erdöl, Diamanten oder Kupfer, wir haben die Ausbildung.» Bieli dankte den anwesenden Prüfungsexperten für ihren grossen Einsatz und verband diesen Dank mit der Ermunterung der Absolventinnen und Absolventen, sich ebenfalls als Experten zu engagieren.
Keine Informatiker, keine Roboter
«Sie haben ein wichtiges Etappenziel in ihrer beruflichen Karriere erreicht», sagte Olivier Maeder, Bereichsleiter Bildung in der AGVS-Geschäftsleitung. Doch Maeder blickte sogleich nach vorne: «Nun gilt es, das Gelernte tagtäglich im Betrieb umzusetzen. Wenn Sie das erfolgreich machen, haben Sie ausgezeichnete Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln und Karriere im Autogewerbe zu machen.» Auch in Zukunft brauche es keine Informatiker, sondern Fachleute in den Garagenbetrieben, sagte Maeder und zitierte dabei Professor Pierre Dillenbourg von der ETH in Lausanne, der am «Tag der Schweizer Garagisten» diese Feststellung gemacht hatte. Auch vor Robotern brauche man keine Angst zu haben, so Maeder: «Für die Produktion von Fahrzeugen mit repetitiven Tätigkeiten können Roboter problemlos eingesetzt werden. Jedoch für die Reparatur von Fahrzeugen, wo bereits die Analyse komplex ist und anschliessend die Systeme so auseinandergebaut werden müssen, damit die Reparatur vorgenommen werden kann, davon sind Roboter noch weit weg.»
Es sind nicht mehr die Männer wie im Song von James Brown, die Autos bauen, sondern Roboter. Um sie auf der Strasse zu halten, braucht es Männer und Frauen wie die 215 in Safenwil.
Hier gibt es die Liste mit allen Absolventen!
ESA überreicht Check
Matthias Krummen. Leiter Management Services und Kommunikation der ESA, überbrachte den 215 Absolventinnen und Absolventen in Safenwil die Grussworte der ESA. «Sie dürfen stolz sein, diese sehr anspruchsvolle Ausbildung abgeschlossen zu haben», rief Krummen den Anwesenden zu. «Sie verfügen nun über grosse Kompetenzen, die Ihnen erlauben, Ihre berufliche Zukunft anzutreten. Eine berufliche Zukunft, die viele Veränderungen und Herausforderungen vorsieht.»
Doch Krummen brachte nicht nur lobende Worte aus der ESA-Zentrale in Burgdorf, sondern auch einen Check über 20'000 Franken. Als Genossenschaft ist die ESA statutarisch verpflichtet, die Berufsbildung im Autogewerbe zu unterstützen und investiert jedes Jahr einen namhaften Betrag in die Aus- und Weiterbildung. Krummen: «Ihr Erfolg ist für uns die Bestätigung, dass unsere Investition richtig war.»
Matthias Krummen. Leiter Management Services und Kommunikation der ESA, überbrachte den 215 Absolventinnen und Absolventen in Safenwil die Grussworte der ESA. «Sie dürfen stolz sein, diese sehr anspruchsvolle Ausbildung abgeschlossen zu haben», rief Krummen den Anwesenden zu. «Sie verfügen nun über grosse Kompetenzen, die Ihnen erlauben, Ihre berufliche Zukunft anzutreten. Eine berufliche Zukunft, die viele Veränderungen und Herausforderungen vorsieht.»
Doch Krummen brachte nicht nur lobende Worte aus der ESA-Zentrale in Burgdorf, sondern auch einen Check über 20'000 Franken. Als Genossenschaft ist die ESA statutarisch verpflichtet, die Berufsbildung im Autogewerbe zu unterstützen und investiert jedes Jahr einen namhaften Betrag in die Aus- und Weiterbildung. Krummen: «Ihr Erfolg ist für uns die Bestätigung, dass unsere Investition richtig war.»