Wasserstoff für LKW aus Öko-Strom

Wegweisendes Projekt

Wasserstoff für LKW aus Öko-Strom

12. August 2021 agvs-upsa.ch – In Freienbach SZ produzieren die Energieunternehmen Alpiq und EW Höfe sowie der Tankstellenbetreiber Socar künftig Wasserstoff für den Schwerverkehr. Geplant ist eine Elektrolyse-Anlage mit einer Kapazität von bis zu 10 Megawatt. Ende 2022 soll sie in Betrieb gehen.
 
pd. Grüner Wasserstoff ist im Rahmen der Energiewende einer der Schlüssel für eine emissionsarme, dekarbonisierte Mobilität und ein wichtiges Element zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens. Alpiq, EW Höfe und Socar Energy Switzerland planen im ehemaligen Unterwerk der EW Höfe in Freienbach den Bau der grössten Produktionsanlage der Schweiz für grünen Wasserstoff. Mit einer Kapazität von bis zu 10 Megawatt wird sie deutlich grösser sein, als die bisher grösste Anlage und entsprechend auch mehr produzieren können: Im Endausbau rund 1000 bis 1200 Tonnen pro Jahr.

Der grüne Wasserstoff wird netzgebunden und ausschliesslich mit Strom aus erneuerbaren Quellen produziert. Er soll schwergewichtig in der Mobilität zum Einsatz gelangen – konkret im Schwerverkehr und in Bereichen, in denen batterieelektrische Antriebe keine befriedigende Lösung sind. Im Schwerverkehr können mit der produzierten Menge maximal 200 Brennstoffzellen-Elektro-Nutzfahrzeuge versorgt werden. Damit wird gegenüber dem Einsatz von Diesel-LKWs die Emission von rund 14’000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.

Der Wasserstoff wird mit einer Pipeline ausserdem emissionsfrei in die benachbarte Autobahnraststätte Fuchsberg transportiert, wo Socar in beiden Fahrtrichtungen Wasserstoff-Tankstellen errichten wird. Zugleich wird auf der Raststätte eine Abfüllanlage entstehen, um den nicht direkt an der Autobahnraststätte Fuchsberg abgesetzten Wasserstoff an andere Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz zu liefern.

In einer zweiten Phase planen die Projektpartner, die Abwärme, die bei der Wasserstoff-Produktion entsteht, in das neu entstehende regionale Fernwärmenetz der Energie Ausserschwyz einzuspeisen. Mit der Abwärme können bis zu 1300 Haushalte in den Bezirken Höfe und March mit Wärme versorgt werden. Ebenfalls soll die Beimischung von Wasserstoff in das bestehende Gasverteilnetz der EW Höfe geprüft werden.
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Kommentare


didi klement 17. August 2021 - 10:26
Wenn die grossen LKW Hersteller aus Effizienzgründen umschwenken auf Batterieelektrische Antriebe, die vor allem auf der Langstrecke massive Kosten sparen (O-Ton MAN), scheint eine solche Anlage im ersten Moment Unsinn zu sein. Denn mit dem hier zu Wasserstoff verarbeitetem Strom kann man bei 6-facher Effizienz mit Batterieantrieben nicht 14'000 Tonnen CO2 sondern 80'000 Tonnen CO2 einsparen. Wie soll das je rentabel sein?