Warum Privatautos die individuelle Mobilität dominieren

Neue Studie

Warum Privatautos die individuelle Mobilität dominieren

17. März 2022 agvs-upsa.ch – Eine Studie der Universitäten Luzern und St. Gallen zeigt, dass Carsharing-Angebote bislang wenig verbreitet sind. Sie offenbart zudem die Motive für den Kauf eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. 

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Quelle: Swiss Mobility Monitor 

pd. Der repräsentative «Swiss Mobility Monitor 2022» verdeutlicht, dass die in der Schweiz lebende Bevölkerung aktuell hauptsächlich klassische Verkehrsmittel nutzt: Für einen Drittel der zurückgelegten Wegstrecken werden öffentliche Verkehrsmittel verwendet, für die verbleibenden zwei Drittel der Strecken fast ausnahmslos das private Auto. Carsharing-Angebote sind bisher wenig verbreitet, jedoch haben sich 10 Prozent der Befragten vorgenommen, Carsharing-Angebote in den kommenden 12 Monaten zu nutzen. Sharing-Möglichkeiten werden in den nächsten Jahren eine zunehmende Wichtigkeit zugesprochen.

Die weiteren Ergebnisse verdeutlichen, dass Mobilität oftmals ein sehr emotionales Thema ist. Grundlegende Konsumentenmotive wie Spass, Flow, Kontrolle und Macht sind je nach Verkehrsmittel unterschiedlich ausgeprägt. Die Möglichkeit, in einen sogenannten Flow zu kommen, das heisst das Gefühl zu erleben, beim Fahren die Zeit zu vergessen sowie das Gefühl, Kontrolle über die gewählte Mobilitätsform zu besitzen, sind wichtige Faktor bei der Entscheidung für ein Verkehrsmittel. 

Das macht sich auch bei den neuen Formen der Mobilität bemerkbar: Beispielsweise verbinden die Befragten das Erleben eines Flow-Moments und das Ausüben von Kontrolle tendenziell eher mit Fahrzeugen, die einen Verbrennungsmotor besitzen, als mit solchen mit Elektromotoren. Möglicherweise steht die Bevölkerung der Elektromobilität auch deswegen bisher noch zurückhaltend gegenüber. Bei Personengruppen jedoch, die bereits ein Elektroauto besitzen, zeigt sich bei den Mobilitätsmotiven ein entgegengesetztes Bild: So erklärt die Untergruppe der Elektroauto-Besitzenden, dass sie hier das Bedürfnis nach Kontrolle, Macht, Spass und Flow signifikant stärker erfüllt sehen als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Hierzu ergänzt Mobilitätsforscher Professor Andreas Hermann: «Man muss die Elektromobilität einmal selber ausprobieren, um sie zu mögen.»
 
Digitalisierung beim Fahrzeughandel wenig spürbar
Die Digitalisierung und der Onlinehandel machen sich im Fahrzeughandel bislang nur geringfügig
bemerkbar: Weniger als 7 Prozent der Studienteilnehmenden geben an, bereits online ein Auto gekauft zu haben. 88 Prozent der Befragten planen, für einen Autokauf weiterhin klassische Autohändler aufzusuchen.

Positiv für alle Garagisten: Entgegen dem Trend in anderen Branchen spielt das Vertrauen in den Verkäufer beim Fahrzeugkauf
eine zentrale Rolle: Die Ergebnisse zeigen, dass die in der Schweiz lebende Bevölkerung dem
klassischen, stationären Autohandel – verglichen mit dem Online-Autohandel – beim Erwerb von
Autos grösseres Vertrauen entgegenbringt.
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