VW-Patriarch Ferdinand Piëch ist tot

Todesfall

VW-Patriarch Ferdinand Piëch ist tot

27. August 2019 agvs-upsa.ch – Ferdinand Piëch, der frühere VW-Vorstands- und Aufsichtsratschef, ist tot. Der einstige Topmanager ist am Sonntag im Alter von 82 Jahren «plötzlich und unerwartet» verstorben.

abi. Dies teilte die Witwe Piëchs, Ursula Piëch, in einem Communiqué mit. «Das Leben von Ferdinand Piëch war geprägt von seiner Leidenschaft für das Automobil und für die Arbeitnehmer», schrieb sie weiter. Er sei bis zuletzt ein begeisterter Ingenieur und Autoliebhaber gewesen und hinterlasse eine grosse Familie mit 13 Kindern und über doppelt so vielen Enkelkindern. Mit Ursula war er in dritter Ehe seit 1984 verheiratet.


Ursula und Ferdinand Piëch 2014 in Le Mans.

Laut der «Bild»-Zeitung kollabierte Piëch, der Deutschlands grössten Autokonzern Volkswagen über Jahrzehnte geprägt hatte, am Sonntag in einem Restaurant im oberbayrischen Rosenheim vor den Augen seiner Frau Ursula. Rettungskräfte hätten ihn in eine Klinik in Rosenheim gebracht, wo er kurze Zeit später verstorben sei.

Piëch war von 1993 bis 2002 Vorstandsvorsitzender von Volkswagen und führte danach lange Zeit den Aufsichtsrat – als massgeblicher Protagonist der Familien Porsche und Piëch, der VW-Grossaktionäre, wie die Presseagentur DPA schreibt. Seine Macht schien zeitweise unbegrenzt und er galt als mächtiger Strippenzieher und Königsmacher hinter den Kulissen. Er sei ein Patriarch vom alten Schlag gewesen. Laut «Tages-Anzeiger» war er machtbewusst, oft zornig, konnte eitel sein und rachsüchtig – ein Mann, dem es durchaus gefallen habe, eher gefürchtet als geliebt zu werden.

Der 1937 in Wien geborene Piëch studierte Maschinenbau und begann seine grosse Karriere im von seinem Grossvater Ferdinand Porsche gegründeten Unternehmen. Danach arbeitete er für Audi. Seinen wohl grössten Triumph feierte Piëch als Aufsichtsrat, als er einen entscheidenden Anteil daran hatte, dass Volkswagen nach langer Übernahmeschlacht 2012 Eigentümer von Porsche wurde und nicht umgekehrt.

Zusammen mit dem damaligen Konzernchef Martin Winterkorn lenkte er das VW-Imperium mit strenger Hand, bis es 2015 zum Bruch kam. Mit der Äusserung «Ich bin auf Distanz zu Winterkorn» sorgte er für Aufsehen, verlor schliesslich den Machtkampf und warf im Zorn hin. In den folgenden Jahren verkaufte er grosse Teile seines milliardenschweren Aktienpakets an andere Familienmitglieder. Doch auch Winterkorn musste 2015 zurücktreten – im Zusammenhang mit dem Bekanntwerden des Diesel-Skandals.
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