GV der AGVS-Sektion Zürich
Mit Herzblut und Berufsstolz in die Zukunft
7. April 2025 agvs-upsa.ch – Viel Frauen-Power an der GV der Zürcher AGVS-Sektion: Präsident Christian Müller konnte nicht nur so viele Frauen wie noch nie an einer GV begrüssen. An einem spannenden Podiumsgespräch zur Unternehmensführung und Nachfolgeregelung zeigten gleich drei Garagistinnen auf, wie sie die Zukunft der Branche sehen. Jürg A. Stettler
Sektionspräsident Christian Müller an der GV in Andelfingen ZH. Fotos: AGVS-Medien
118 AGVS-Mitglieder aus 70 stimmberechtigten Betrieben und nicht weniger als 43 Gäste und Sponsoren wollten sich die diesjährige GV der AGVS-Sektion Zürich in der Autohalle in Andelfingen ZH nicht entgehen lassen. Sektionspräsident Christian Müller durfte unter den Teilnehmenden so viele Frauen wie bislang nie begrüssen. Was seine Gründe hatte, aber nicht etwa an brisanten GV-Themen lag. Denn die einzelnen Traktanden, das Budget und auch die neuen Vorstandsmitglieder waren allesamt unbestritten und wurden jeweils ohne Gegenstimme angenommen oder mit viel Applaus gewählt. Christian Müller blickte auf ein für die Autobranche durchzogenes 2024 zurück: «Und der Start ins 2025 zeigt noch keine Kehrtwende. Die Zahlen sind so schwach wie nie in diesem Jahrtausend. Eine schlechte Konsumentenstimmung, höhere Preise – auch wegen der gegenüber Verbrennern teureren E-Fahrzeuge – und Importeure, die mehr mit der Änderung des Vertriebssystems als mit der Marktbearbeitung beschäftigt sind, all das spüren wir. Das Positive: Die Auslastung in den Werkstätten nimmt dafür zu.» Fachwissen, Servicequalität und Kundennähe würden geschätzt, und der AGVS unterstütze seine Mitglieder, ob Markenvertreter oder auch freie Garage, dabei und sei auch im Kampf gegen den Fachkräftemangel sehr aktiv.
René Thalmann, Betriebsleiter bei Scania Schweiz AG, Bubikon (links) und Stephan Kägi, Head of Workshop bei Sportec, sind neu im Vorstand der Sektion Zürich.
Zwei neue Vorstandsmitglieder
Nachdenklich stimmten den Sektionspräsidenten die weiterhin hohe Durchfallquote beim Qualifikationsverfahren (QV), und er machte die anwesenden Garagistinnen und Garagisten auf die für Unternehmen wichtige Abstimmung zur Steuervorlage am 18. Mai aufmerksam. Die angestrebte Senkung des Gewinnsteuersatzes wäre wichtig, um die Nettoabwanderung aus dem Kanton Zürich zu unterbinden. «Denn mit jedem Unternehmen, das wegzieht, gehen auch Arbeitsplätze und Lehrstellen verloren», so Müller. Nach einem Hinweis auf die 15 neuen durch den AGVS autorisierten Fachbetriebe, die ein Reparaturbestätigungs-Verfahren (RBV) durchführen können – eine Zürcher Erfolgsgeschichte – wurden mit René Thalmann (Betriebsleiter bei Scania Schweiz AG, Bubikon) und Stephan Kägi (Head of Workshop bei Sportec) zweie neue Vorstandsmitglieder gewählt. Auch die weiteren Vorstände und Präsident Christian Müller wurden für 2025 bis 2028 in ihren Ämtern bestätigt. «Es ist gemäss Statuten meine letzte Amtsdauer – das soll als Apell gelten», fügte Müller noch an.
Andreas Billeter stellte den Zürcher AGVS-Mitgliedern neue Module aus SkillsCity vor.
Berufswahl-Tool SkillsCity wird erweitert
Nach den Wahlen folgte ein Themenblock zur Bildung: Andreas Billeter stellte den Mitgliedern neue Module aus SkillsCity vor. Das interaktive, virtuelle Berufswahl-Tool, das mit Smartphone, Tablet, Computer oder über eine VR-Brille genutzt werden kann, stellt die verschiedenen Autoberufe für Jugendliche auf eine spielerische Art dar und vor. «Wir kommen aus einem innovativen Gewerbe und wollten daher auch ein innovatives Tool bieten», machte Billeter klar. «Und wir wollten die Jungen dort abholen, wo sie auch sind: auf den Tablets und den Smartphones.» Nun wird bald ein Berufsberatungstool in SkillsCity integriert. Auch die fixe Station, um in die virtuelle Berufswelt einzutauchen, in der von Schulklassen gerne besuchten Umweltarena in Spreitenbach AG kommt bei den Jugendliche gut an und wird rege genutzt.
Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung, Bereich Bildung, wies auf die neue, monatliche Webinarreihe «Fit for Future – der Schlüssel zum Arbeitgebererfolg» hin, die am 16. Mai startet.
Sinnhaftigkeit und Berufsstolz vermitteln
Weniger Erfreuliches hatte dann Hans Mäschli, Lehrabschlussprüfungsexperte und Präsident der Prüfungskommission, zu berichten. Zürich habe zwar die meisten Lernenden im Autogewerbe, aber eben auch seit Jahren auch die höchsten Durchfallquoten am QV. «Die Prüfungen einfacher zu gestalten, wäre bei den aktuellen Autos, die mit immer komplexerer Technik vorfahren, der falsche Ansatz», so Mäschli. «Auch die Volksschule können wir nicht ändern, aber die Betreuung der Lernenden können wir verbessern. Wir können ihnen Erfolgserlebnisse, Sinnhaftigkeit und Berufsstolz vermitteln, das ist wichtig.» Er mahnte die Garagistinnen und Garagisten, nicht erst zu reagieren, wenn die Noten knapp über dem Minimum seien oder wenn sich die Berufsschule melde. «Und vermitteln Sie auch Lebensschule und nicht nur technische Bildung», so Mäschli abschliessend. Olivier Maeder von der AGVS-Geschäftsleitung, Bereich Bildung, macht dann auf die nationalen Bemühungen gegen den Arbeitskräftemangel aufmerksam und wies auf die neue, monatliche Webinarreihe «Fit for Future – der Schlüssel zum Arbeitgebererfolg» hin, die am 16. Mai erstmals ausgestrahlt wird.
Hans Mäschli sen.(links) wird von Christian Müller für seinen jahrelangen Einsatz beim Abschlepp-Pooling geehrt.
Gleich drei Abschiede
Die Sektion Zürich durfte dann gleich drei verdiente Mitglieder und Mitarbeitende verabschieden: Hans Mäschli sen., Markus Schiess und Werner Ronner. Hans Mäschli sen. hatte sich über Jahre um das auf Wunsch der Kapo Zürich gegründete Abschlepp-Pooling gekümmert. Zum Dank erhielt er von Christian Müller einen Gutschein für einen einstündigen Rundflug über Zürich, damit er sich Unfallstellen auch mal aus der Luft anschauen könne. Andreas Billeter überreichte dann Markus Schiess, der sich als Aktuar und auf dem Prüfungssekretariat während 12 Jahren um alles gekümmert hatte, einen Gutschein für ein Wellness-Wochenende im Wallis. Zu guter Letzt wurde Vorstandmitglied Werner Ronner, der dort während 15 Jahren seine Fachkompetenz und seinen Sinn für praktische Lösungen eingebracht hatte, mit einem Gutschein für eine Übernachtung auf dem Pilatus bedacht.
Andreas Billeter (rechts) überreicht Markus Schiess für seine wertvolle Arbeit einen Wellness-Gutschein.
Spannendes Podiumsgespräch
Den Abschluss vor dem traditionellen, gemeinsamen Abendessen bildete an der diesjährigen GV ein Podiumsgespräch zur Unternehmensführung und Nachfolgeregelung mit Nicole Küng (Küng Automobile AG), Simone Ruckstuhl (Ernst Ruckstuhl AG) und Alexandra Müller (Ford Garage Wehntal). Die drei Frauen, die an ganz unterschiedlichen Stellen der Nachfolgelösung in ihren Garagen stehen, zeigten, worauf es dabei ankommt. «Wichtig ist, dass man den eigenen Weg findet und authentisch bleibt. Zudem sollte man nie vergessen, dass unsere Eltern den Betrieb dorthin gebracht haben, wo wir ihn übernehmen durften», verriet etwa Nicole Küng. «Mein Vater war ein richtiger Patron, und ich habe nun sicherlich einen anderen Führungsstil. Es gibt jedoch kein Erfolgsgeheimnis, man muss einfach offen sein.»
Vorstandmitglied Werner Ronner (links) tritt nach 15 Jahren zurück.
Offen für die Zukunft in einer Garage ist auch Alexandra Müller: «Wirtschaft und Betriebswirtschaft haben mich immer interessiert. Ich lerne an der HSG nun viel, und einige Ideen sowie Ansätze versuchen wir auch umzusetzen. Trotz historisch gewachsener Strukturen kann man durch zeitgemässe Herangehensweise die Effizienz steigern. Und wenn die Hersteller mit dem Agenturmodell ihre Produkte selbst vermarkten wollen, dann können wir uns als Garage mit unserer Kundennähe und unserer Servicekompetenz hinstellen und besser positionieren.»
v.l.n.r.: Moderatorin Rekha Datta mit Nicole Küng (Küng Automobile AG), Simone Ruckstuhl (Ernst Ruckstuhl AG) und Alexandra Müller (Ford Garage Wehntal) im Gespräch.
Und Simone Ruckstuhl, die ab dem 14. Juli drei Betriebe aus der Ruckstuhl-Gruppe führen darf, ergänzte: «Ich will weiterhin mein Netzwerk stärken, denn ausgelernt habe ich noch lange nicht! Ich habe Soziologie studiert, habe Radio gemacht und wollte ursprünglich Musikbands interviewen. In meiner Abschlussarbeit habe ich acht Frauen aus dem Autogewerbe befragt, und die haben mir alle gesagt, dass sie lieber mit Männern arbeiten, weil die nicht so zickig sind. Das hat mich überrascht.» Das sei eines der strukturellen Probleme, genauso wie auf Männerhände genormte Werkzeuge, die dafür sorgten, dass die Autobranche noch immer eine Männerdomäne sei. «Eine Frau versucht, nicht zu sehr herauszustechen und übernimmt unbewusst gewisse Stereotypen», so Simone Ruckstuhl. «Es gibt viele Hindernisse, die in unserer Branche dafür sorgen, dass Frauen noch nicht so rasch vorankommen. Wir müssen den Frauen auch den Raum geben, damit sie Frauen sein können. Die Offenheit in unserem Gewerbe dazu ist vorhanden, und das ist der wichtigste Schritt!»

118 AGVS-Mitglieder aus 70 stimmberechtigten Betrieben und nicht weniger als 43 Gäste und Sponsoren wollten sich die diesjährige GV der AGVS-Sektion Zürich in der Autohalle in Andelfingen ZH nicht entgehen lassen. Sektionspräsident Christian Müller durfte unter den Teilnehmenden so viele Frauen wie bislang nie begrüssen. Was seine Gründe hatte, aber nicht etwa an brisanten GV-Themen lag. Denn die einzelnen Traktanden, das Budget und auch die neuen Vorstandsmitglieder waren allesamt unbestritten und wurden jeweils ohne Gegenstimme angenommen oder mit viel Applaus gewählt. Christian Müller blickte auf ein für die Autobranche durchzogenes 2024 zurück: «Und der Start ins 2025 zeigt noch keine Kehrtwende. Die Zahlen sind so schwach wie nie in diesem Jahrtausend. Eine schlechte Konsumentenstimmung, höhere Preise – auch wegen der gegenüber Verbrennern teureren E-Fahrzeuge – und Importeure, die mehr mit der Änderung des Vertriebssystems als mit der Marktbearbeitung beschäftigt sind, all das spüren wir. Das Positive: Die Auslastung in den Werkstätten nimmt dafür zu.» Fachwissen, Servicequalität und Kundennähe würden geschätzt, und der AGVS unterstütze seine Mitglieder, ob Markenvertreter oder auch freie Garage, dabei und sei auch im Kampf gegen den Fachkräftemangel sehr aktiv.

Zwei neue Vorstandsmitglieder
Nachdenklich stimmten den Sektionspräsidenten die weiterhin hohe Durchfallquote beim Qualifikationsverfahren (QV), und er machte die anwesenden Garagistinnen und Garagisten auf die für Unternehmen wichtige Abstimmung zur Steuervorlage am 18. Mai aufmerksam. Die angestrebte Senkung des Gewinnsteuersatzes wäre wichtig, um die Nettoabwanderung aus dem Kanton Zürich zu unterbinden. «Denn mit jedem Unternehmen, das wegzieht, gehen auch Arbeitsplätze und Lehrstellen verloren», so Müller. Nach einem Hinweis auf die 15 neuen durch den AGVS autorisierten Fachbetriebe, die ein Reparaturbestätigungs-Verfahren (RBV) durchführen können – eine Zürcher Erfolgsgeschichte – wurden mit René Thalmann (Betriebsleiter bei Scania Schweiz AG, Bubikon) und Stephan Kägi (Head of Workshop bei Sportec) zweie neue Vorstandsmitglieder gewählt. Auch die weiteren Vorstände und Präsident Christian Müller wurden für 2025 bis 2028 in ihren Ämtern bestätigt. «Es ist gemäss Statuten meine letzte Amtsdauer – das soll als Apell gelten», fügte Müller noch an.

Berufswahl-Tool SkillsCity wird erweitert
Nach den Wahlen folgte ein Themenblock zur Bildung: Andreas Billeter stellte den Mitgliedern neue Module aus SkillsCity vor. Das interaktive, virtuelle Berufswahl-Tool, das mit Smartphone, Tablet, Computer oder über eine VR-Brille genutzt werden kann, stellt die verschiedenen Autoberufe für Jugendliche auf eine spielerische Art dar und vor. «Wir kommen aus einem innovativen Gewerbe und wollten daher auch ein innovatives Tool bieten», machte Billeter klar. «Und wir wollten die Jungen dort abholen, wo sie auch sind: auf den Tablets und den Smartphones.» Nun wird bald ein Berufsberatungstool in SkillsCity integriert. Auch die fixe Station, um in die virtuelle Berufswelt einzutauchen, in der von Schulklassen gerne besuchten Umweltarena in Spreitenbach AG kommt bei den Jugendliche gut an und wird rege genutzt.

Sinnhaftigkeit und Berufsstolz vermitteln
Weniger Erfreuliches hatte dann Hans Mäschli, Lehrabschlussprüfungsexperte und Präsident der Prüfungskommission, zu berichten. Zürich habe zwar die meisten Lernenden im Autogewerbe, aber eben auch seit Jahren auch die höchsten Durchfallquoten am QV. «Die Prüfungen einfacher zu gestalten, wäre bei den aktuellen Autos, die mit immer komplexerer Technik vorfahren, der falsche Ansatz», so Mäschli. «Auch die Volksschule können wir nicht ändern, aber die Betreuung der Lernenden können wir verbessern. Wir können ihnen Erfolgserlebnisse, Sinnhaftigkeit und Berufsstolz vermitteln, das ist wichtig.» Er mahnte die Garagistinnen und Garagisten, nicht erst zu reagieren, wenn die Noten knapp über dem Minimum seien oder wenn sich die Berufsschule melde. «Und vermitteln Sie auch Lebensschule und nicht nur technische Bildung», so Mäschli abschliessend. Olivier Maeder von der AGVS-Geschäftsleitung, Bereich Bildung, macht dann auf die nationalen Bemühungen gegen den Arbeitskräftemangel aufmerksam und wies auf die neue, monatliche Webinarreihe «Fit for Future – der Schlüssel zum Arbeitgebererfolg» hin, die am 16. Mai erstmals ausgestrahlt wird.

Gleich drei Abschiede
Die Sektion Zürich durfte dann gleich drei verdiente Mitglieder und Mitarbeitende verabschieden: Hans Mäschli sen., Markus Schiess und Werner Ronner. Hans Mäschli sen. hatte sich über Jahre um das auf Wunsch der Kapo Zürich gegründete Abschlepp-Pooling gekümmert. Zum Dank erhielt er von Christian Müller einen Gutschein für einen einstündigen Rundflug über Zürich, damit er sich Unfallstellen auch mal aus der Luft anschauen könne. Andreas Billeter überreichte dann Markus Schiess, der sich als Aktuar und auf dem Prüfungssekretariat während 12 Jahren um alles gekümmert hatte, einen Gutschein für ein Wellness-Wochenende im Wallis. Zu guter Letzt wurde Vorstandmitglied Werner Ronner, der dort während 15 Jahren seine Fachkompetenz und seinen Sinn für praktische Lösungen eingebracht hatte, mit einem Gutschein für eine Übernachtung auf dem Pilatus bedacht.

Spannendes Podiumsgespräch
Den Abschluss vor dem traditionellen, gemeinsamen Abendessen bildete an der diesjährigen GV ein Podiumsgespräch zur Unternehmensführung und Nachfolgeregelung mit Nicole Küng (Küng Automobile AG), Simone Ruckstuhl (Ernst Ruckstuhl AG) und Alexandra Müller (Ford Garage Wehntal). Die drei Frauen, die an ganz unterschiedlichen Stellen der Nachfolgelösung in ihren Garagen stehen, zeigten, worauf es dabei ankommt. «Wichtig ist, dass man den eigenen Weg findet und authentisch bleibt. Zudem sollte man nie vergessen, dass unsere Eltern den Betrieb dorthin gebracht haben, wo wir ihn übernehmen durften», verriet etwa Nicole Küng. «Mein Vater war ein richtiger Patron, und ich habe nun sicherlich einen anderen Führungsstil. Es gibt jedoch kein Erfolgsgeheimnis, man muss einfach offen sein.»

Offen für die Zukunft in einer Garage ist auch Alexandra Müller: «Wirtschaft und Betriebswirtschaft haben mich immer interessiert. Ich lerne an der HSG nun viel, und einige Ideen sowie Ansätze versuchen wir auch umzusetzen. Trotz historisch gewachsener Strukturen kann man durch zeitgemässe Herangehensweise die Effizienz steigern. Und wenn die Hersteller mit dem Agenturmodell ihre Produkte selbst vermarkten wollen, dann können wir uns als Garage mit unserer Kundennähe und unserer Servicekompetenz hinstellen und besser positionieren.»

Und Simone Ruckstuhl, die ab dem 14. Juli drei Betriebe aus der Ruckstuhl-Gruppe führen darf, ergänzte: «Ich will weiterhin mein Netzwerk stärken, denn ausgelernt habe ich noch lange nicht! Ich habe Soziologie studiert, habe Radio gemacht und wollte ursprünglich Musikbands interviewen. In meiner Abschlussarbeit habe ich acht Frauen aus dem Autogewerbe befragt, und die haben mir alle gesagt, dass sie lieber mit Männern arbeiten, weil die nicht so zickig sind. Das hat mich überrascht.» Das sei eines der strukturellen Probleme, genauso wie auf Männerhände genormte Werkzeuge, die dafür sorgten, dass die Autobranche noch immer eine Männerdomäne sei. «Eine Frau versucht, nicht zu sehr herauszustechen und übernimmt unbewusst gewisse Stereotypen», so Simone Ruckstuhl. «Es gibt viele Hindernisse, die in unserer Branche dafür sorgen, dass Frauen noch nicht so rasch vorankommen. Wir müssen den Frauen auch den Raum geben, damit sie Frauen sein können. Die Offenheit in unserem Gewerbe dazu ist vorhanden, und das ist der wichtigste Schritt!»
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