Aussichten auf Erfolg

Bei der Kundschaft punkten

Aussichten auf Erfolg

11. März 2024 agvs-upsa.ch – Das Geschäft mit Rädern und Reifen wird mit der zunehmenden Elektrifizierung immer wichtiger. Davon ist Ernst Durrer vom Auto-Center Durrer in Alpnach OW überzeugt. Der Volvo und Peugeot-Vertreter schloss sich deshalb dem ESA-Modul Reifenspezialist an. Sascha Rhyner


Pittoreske Kulisse: Seit 1968 steht das Auto-Center an der Brünigstrasse in Alpnach OW. Fotos: AGVS-Medien


Langsam drücken die Sonnenstrahlen an diesem Februarmorgen über die Bergkuppen ins Sarneraatal mit dem Alp nachersee. Der Parkplatz der Pilatusbahn ist leer. Die erste Bahn fährt erst in knapp drei Monaten; von Mitte November bis Anfang Mai ruht die steilste Zahnradbahn der Welt (max. Steigung 48 %). Wer auf der Brünigstrasse weiter Richtung Sarnen fährt, sieht schon von Weitem das weisse Schild mit dem Avia-Schriftzug. Seit 1968 steht hier das Auto-Center Durrer, das Ernst und Bianca Durrer Zimara acht Jahre zuvor als Bahnhof-Garage gestartet hatten. Noch heute weist in der Werkstatt eine Tafel aus jener Zeit auf die Anfangsjahre hin.

Heute steht der 2018 bis 2020 umfangreich umgebaute Betrieb topmodern da: mit Volvo und Peugeot-Vertretung, Tankstelle und Tankstellenshop sowie im Erscheinungsbild im Internet. Dort fällt derzeit das Stelleninserat auf. «Wir suchen einen Reifenpraktiker, weil wir gerade in diesem Bereich immer mehr Arbeit haben», erklärt Ernst Durrer. Er ist überzeugt, dass das Pneugeschäft weiter an Bedeutung gewinnen wird. «Es ist ein Dienstleistungsgeschäft wie Carrosserie oder Klimaservice», sagt er. Ernst Durrer, der den Betrieb 1998 von seinem Vater übernahm, lobt den Pioniergeist seiner Eltern. Dieser zeigt sich auch darin, dass die Durrers schon vor 33 Jahren mit der Einlagerung von Kundenrädern begannen. Heute fasst das Reifenhotel des Auto-Centers rund 2500 Räder. «Das Thema wird immer wichtiger und die Einlagerung ist fraglos ein Schlüssel zum Erfolg in diesem Geschäft», ist der gelernte Automechaniker mit Meisterprüfung überzeugt. Dass die Räder in den letzten Jahren grösser und schwerer geworden seien, habe diese Entwicklung verstärkt. Und: «Die Kundschaft, die ihre Räder einlagert, ist eine treue Kundschaft.»

Er sagt dies auch im Hinblick auf die zunehmende Elektrifizierung. «Die E-Volvos sind noch alle zwei Jahre für vielleicht 30 bis 60 Minuten im Service», so Durrer. «Dank des Reifenservices bleiben wir mit unseren Kundinnen und Kunden dennoch regelmässig in Kontakt.» Zweimal im Jahr, betont Durrer. «Alpnach liegt zwar nur auf rund 464 Meter über Meer, aber ein grosser Teil der Kundschaft fährt in die Skiferien und will im Winter gut ausgerüstet sein», erklärt er. So hätten auch viele wieder auf zwei Reifen sätze umgestellt, als Volvo seine Elektro und Hybrid-Fahrzeuge zeitweise mit Ganzjahresreifen auslieferte.

Nicht nur die neu geschaffene Stelle für einen Reifenpraktiker unterstreicht die Bedeutung, die das Auto-Center dem Pneugeschäft ein räumt. «Wir kurbeln das Geschäft frühzeitig an», erklärt Durrer. Der Lagerchef checkt alle eingelagerten Räder und kontaktiert die Kundschaft telefonisch und sei es nur für einen Reifenwechseltermin. «Wir wollen möglichst viele Termine festlegen, bevor jeweils der grosse Ansturm kommt.» Dabei hilft ein Deal mit der ESA. «Wir bestellen und erhalten die Sommer und Winterreifen jeweils frühzeitig, damit wir schon im Februar/März respektive im August/September bereit sind», erläutert Durrer, der selbst im Vorstand der ESA sitzt.

Zum Service gehört auch die Beratung, falls die Pneus ersetzt werden müssen. «Die Kund schaft vertraut hier auf unsere Expertise. Das Vertrauen und die Beratung halten die Leute bei der Garage», ist Durrer überzeugt. «Der Markenvertreter weiss auch oft am besten, welche Reifen zu welchem Fahrzeug passen.» So erzählt er ein Beispiel, wie die Geräusche bei einem Volvo V40 verschwanden, als man Reifen einer anderen Marke montierte. «Es war ein nicht unbekanntes Phänomen und der Kunde war zufrieden.»

Das Auto-Center Durrer ist auch Teil des ESA-Moduls Reifenspezialist. Dieses richtet sich an Garagisten, die qualifizierte Mit arbeitende und die richtige Ausrüstung haben, um ihren Kundinnen und Kunden im Bereich Reifen einen hervorragenden Service anbieten zu können. Das Modul umfasst Beratung, Verkauf, Montage und Lagerung von Kundenreifen (Reifenhotel). «Wir können dank des Moduls auch eine Reifengarantie anbieten; das ist auch für die Kunden eine Vertrauensbasis», führt Durrer den Vorteil von Safepneu, der erweiterten Reifengarantie, ins Feld. Wer Teil des Moduls ist, habe diese Garantie auf allen Reifen und müsse sie nicht einzeln abschliessen. Das Modul Reifenspezialist sieht er auch für kleinere, markenunabhängige Betriebe als Chance. «Man muss sich von Mitbewerbern abheben können, und das ist als Reifenspezialist sicher der Fall», versichert er. Ausserdem würde die gute Verfügbarkeit von Reifen auch den Kunden ein gutes Gefühl verleihen. Seitens ESA ist man mit dem Modul, das kurz vor der Covid-19-Pandemie lanciert wurde, zu frieden. «Das Modul ist sehr beliebt und wir werden in diesem Jahr noch mehr Schulun gen für Reifen-Know-how anbieten können», sagt Martin Schütz, Category Manager Reifen und Verbrauchsgüter bei der ESA.

Als Volvo-Händler seien sie etwas «Contilastig», weil eben schon viele Fahrzeuge der schwedischen Premiummarke mit dem deutschen Gummi sowie mit Michelin oder Pirelli ausgeliefert werden. «Gerade bei Occasionen oder Fremdmarken ist der ESA Tecar eine sehr gute Alternative, weil er ja eben falls von einem europäischen Premiumher steller produziert wird», ergänzt Durrer. Vor dem gut gefüllten Räderhotel («Wir sind am Limit mit dem Platz») stehen die Radwasch anlage und die Auswuchtmaschine. «Wir haben einen internen Lift, damit bringen wir die Reifen einen Stock tiefer, wo sie gereinigt und eingelagert werden», erzählt Durrer. Und das Beste: Im Auto-Center Durrer ist nicht nur die Aussicht auf den Pilatus wun derbar, die Kunden können in der gemütlichen Lounge dank einem grossen Fenster die Arbeiten in der Werkstatt mitverfolgen.
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