Motorfahrzeug-Gesamtbestand wuchs um 1,2 Prozent

Fahrzeug-Neuzulassungen 2023

Motorfahrzeug-Gesamtbestand wuchs um 1,2 Prozent

30. Januar 2024 agvs-upsa.ch – 2023 waren 20,7% aller neu in Verkehr gesetzten Personenwagen rein elektrisch betrieben. Dies sind 3,0 Prozentpunkte mehr als im Jahr davor (17,7%). Allerdings hatten die Elektroautos 2020, 2021 und 2022 noch Anteilsgewinne zwischen 4 und 5 Prozentpunkten verzeichnet. Insgesamt lag die Zahl der Motorfahrzeug-Neuzulassungen 2023 weiterhin deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Das änderte jedoch nichts daran, dass sich der Motorfahrzeug-Gesamtbestand auch 2023 vergrösserte, und zwar um 1,2% auf über 6,4 Millionen. Dies geht aus der offiziellen Schweizer Strassenfahrzeugstatistik hervor, die vom Bundesamt für Statistik (BFS) erstellt wird. BFS



Aufgrund der Covid-19-Pandemie und des Ukraine-Kriegs hatte die Automobilbranche 2020 bis 2022 mit zum Teil erheblichen Lieferengpässen zu kämpfen gehabt. Diese konnten 2023 grösstenteils behoben werden. Dennoch lagen die Neuzulassungszahlen weiterhin klar unter den Werten von vor der Pandemie: 356’538 neu in Verkehr gesetzte Motorfahrzeuge im Jahr 2023 bedeuten zwar eine Zunahme von 10,6% gegenüber 2022, doch resultierte im Vergleich zum letzten Vor-Covid-Jahr 2019 noch immer ein Minus von 12,9%. Hierin widerspiegelt sich vor allem die Entwicklung bei der mit Abstand grössten Fahrzeuggruppe, den Personenwagen: 2023 wurden 255’981 Autos neu zugelassen, was 11,6% mehr sind als 2022, aber 18,1% weniger als 2019.

Einer von fünf Neuwagen fährt elektrisch
Der Anteil der reinen Elektroautos an den neu zugelassenen Personenwagen lag 2023 bei gut einem Fünftel oder 20,7%. Dies entspricht einer Zunahme von 3,0 Prozentpunkten gegenüber 2022 (17,7%). Somit ist das Segment der «Stromer» nicht mehr ganz so dynamisch gewachsen wie 2020 bis 2022, als die Elektroautos ihre Anteile Jahr für Jahr um jeweils 4 Prozentpunkte und mehr steigern konnten. 

Das grösste Treibstoff-Segment bildeten 2023 nach wie vor die reinen Benzin-Autos. Mit einem Anteil von 33,3% an allen Neuzulassungen lagen diese aber nur noch knapp vor den (nicht aufladbaren) Normal-Hybriden mit 29,9%. Letztere konnten ihren Marktanteil in den letzten Jahren ähnlich wie die Elektroautos kontinuierlich steigern. Ganz anders die Dieselfahrzeuge: Ihr Anteil fiel 2023 das siebte Jahr in Folge und betrug noch 9,4%. Leicht an Bedeutung verloren haben auch die aufladbaren Hybridfahrzeuge (Plug-in-Hybride). Sie machten 2023 rund 6,8% aller Neuzulassungen aus.

Lastwagen und Sattelschlepper: Neuzulassungen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau
Neben den Personenwagen wurden 2023 unter anderem 35’032 Güterfahrzeuge neu in Verkehr gesetzt, davon 30’477 Lieferwagen, 3197 Lastwagen und 1357 Sattelschlepper. Während die Lieferwagen trotz einer deutlichen Zunahme gegenüber 2022 das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 verfehlten (-14,0%), kamen die Lastwagen sehr nahe an den damaligen Wert heran (-0,8%) und die Sattelschlepper übertrafen ihn sogar (+4,9%).

Auch im Nutzfahrzeugbereich schreitet die Elektrifizierung voran: 2023 waren 12,7% aller neu zugelassenen Lieferwagen rein elektrisch betrieben, gegenüber 9,4% im Jahr zuvor. Bei den schweren Güterfahrzeugen stieg der Elektro-Anteil im gleichen Zeitraum von 4,7% auf 8,5%. 

Was die Motorräder betrifft, so blieb die Zahl der Neuzulassungen 2023 mit 49’397 Fahrzeugen verglichen mit dem Vorjahr ungefähr stabil (+1,2%). Gleiches gilt für den Marktanteil der Elektro-Motorräder, der beinahe unverändert bei 9,5% lag.

Gesamtbestand der Personenwagen wächst um fast 40’000 Fahrzeuge
Alles in allem waren 2023 am 30. September, dem langjährigen Stichtag, schweizweit 6'445’122 motorisierte Strassenfahrzeuge zum Verkehr zugelassen, dies ohne Motorfahrräder und E-Bikes. Zu etwa drei Vierteln handelte es sich dabei um Personenwagen, von denen 4'760’948 Stück immatrikuliert waren. Somit verkehrten auf den Schweizer Strassen 39’668 Personenwagen mehr als noch ein Jahr zuvor (+0,8%). Würde man diese zusätzlichen Fahrzeuge Stossstange an Stossstange aneinanderreihen, ergäbe sich eine Kolonne von 175 km Länge, was ungefähr der Autobahndistanz von Luzern nach Lugano entspricht. (Gerechnet wurde hierfür mit einer durchschnittlichen Autolänge von 4,4 Metern.)

Bei den Personenwagen macht sich die wachsende Bedeutung der Elektro-Fahrzeuge bei den Neuwagen allmählich auch im Gesamtbestand bemerkbar: 2023 war rund eines von 31 Autos in der Schweiz rein elektrisch betrieben, was einem Anteil von 3,3% entsprach. Im Jahr zuvor waren es noch 2,3% gewesen. Den höchsten Elektroanteil aller Kantone verzeichnete Zug mit 6,8%, vor Zürich mit 4,1%. Der vergleichsweise sehr hohe Wert von Zug hat auch damit zu tun, dass dort viele Unternehmen mit einer grossen und stark elektrifizierten Personenwagenflotte ihren Sitz haben. Werden nur die Autos der privaten Halterinnen und Halter betrachtet, liegt Zug mit einem Elektro-Anteil von 3,8% zwar ebenfalls an der Spitze, doch verkleinert sich der Abstand zu dem erneut zweitplatzierten Zürich (3,3%) erheblich. Den dritthöchsten Elektro-Anteil bei den Privatautos wies 2023 die Waadt auf (3,2%).

Beträchtliche Unterschiede beim Stromverbrauch der Elektroautos
Der durchschnittliche Stromverbrauch der in der Schweiz zugelassenen Elektroautos lag 2023 gemäss WLTP-Messverfahren (Erläuterungen weiter unten) bei 18,6 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Dabei bestehen aber erhebliche Unterschiede: Während die 10% sparsamsten Fahrzeuge im Schnitt 14,4 Kilowattstunden auf 100 Kilometer verbrauchten, benötigten die 10% «energieintensivsten» Autos für die gleiche Distanz 25,9 Kilowattstunden, also annähernd doppelt so viel.
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