Analyse von Schweizer Forschern
Zu einseitiger Fokus auf Batterieautos
16. August 2021 agvs-upsa.ch – Wie der klimaneutrale Verkehr im Jahr 2050 idealerweise aussieht, skizziert das Schweizer Kompetenzzentrum SCCER Mobility. Die Wissenschaftler betrachten den Verkehrssektor dabei nicht isoliert, sondern tragen dem Zusammenspiel mit dem Strommarkt Rechnung.
«Unsere Untersuchungen zeigen, dass eine Dekarbonisierung der Personenwagen am besten durch eine Vielfalt verschiedener Antriebstechniken zu erreichen ist und nicht durch eine ausschliessliche Fokussierung auf das Batterieauto», sagt Konstantinos Boulouchos, Professor an der ETH Zürich und Leiter von SCCER Mobility, gegenüber der «NZZ am Sonntag» vom 15. August 2021. Er bemängelt, dass es heute nicht den geringsten regulatorischen Anreiz gebe, effiziente Elektroautos zu bauen. Selbst schwere Elektro-SUV sind in vielen Kantonen mehrere Jahre von der Motorfahrzeugsteuer befreit.
Detaillierter betrachtet würden Plug-in-Hybride im Jahr 2050 für kürzere Strecken an der Steckdose geladen und für grosse Distanzen mit aus erneuerbaren Energien hergestelltem, synthetischem Benzin betankt. Brennstoffzellen würden erneuerbaren Wasserstoff an Bord des Fahrzeugs in Strom umwandeln, der dann einen Elektromotor antreibt. Die Forscher sehen also auch 2050 noch kein definitives Aus für den Verbrennungsmotor.
Der wichtige Ansatz an der Untersuchung von SCCER Mobility: Der Verkehrssektor wurde nicht isoliert betrachtet. Dass dieser aufgrund der Elektrifizierung der Fahrzeuge eng mit dem Strommarkt verknüpft sei, bilde die gegenwärtige Klimapolitik nicht ab. Deshalb haben die Forscher vom Fussgänger bis zum Flugzeug nicht nur sämtliche Verkehrssektoren berücksichtigt, sondern auch andere Wirtschaftszweige und den grenzüberschreitenden Handel von Strom und anderen Energieträgern. Der analysierte Fahrzeug-Mix für das Jahr 2050 ist insofern vorteilhaft, weil er weniger inländischen erneuerbaren Strom benötigt als eine reine Batterieauto-Flotte.
mig. Der Bundesrat verfolgt bekanntlich das Ziel, den Treibhausgasausstoss bis im Jahr 2050 auf Null zu senken. Am kostengünstigsten würde der klimaneutrale Verkehr, wenn sich die Fahrzeugflotte zur Hälfte aus Batterieautos, zu einem Drittel aus Plug-in-Hybriden und zu einem Sechstel aus Brennstoffzellen-Autos zusammensetzt. Dieses Fazit wird vom Schweizer Kompetenzzentrum SCCER Mobility gezogen, das aus Forschergruppen von Hochschulen und Industrieunternehmen besteht und seit 2014 auf diesem Gebiet forscht.
«Unsere Untersuchungen zeigen, dass eine Dekarbonisierung der Personenwagen am besten durch eine Vielfalt verschiedener Antriebstechniken zu erreichen ist und nicht durch eine ausschliessliche Fokussierung auf das Batterieauto», sagt Konstantinos Boulouchos, Professor an der ETH Zürich und Leiter von SCCER Mobility, gegenüber der «NZZ am Sonntag» vom 15. August 2021. Er bemängelt, dass es heute nicht den geringsten regulatorischen Anreiz gebe, effiziente Elektroautos zu bauen. Selbst schwere Elektro-SUV sind in vielen Kantonen mehrere Jahre von der Motorfahrzeugsteuer befreit.
Detaillierter betrachtet würden Plug-in-Hybride im Jahr 2050 für kürzere Strecken an der Steckdose geladen und für grosse Distanzen mit aus erneuerbaren Energien hergestelltem, synthetischem Benzin betankt. Brennstoffzellen würden erneuerbaren Wasserstoff an Bord des Fahrzeugs in Strom umwandeln, der dann einen Elektromotor antreibt. Die Forscher sehen also auch 2050 noch kein definitives Aus für den Verbrennungsmotor.
Der wichtige Ansatz an der Untersuchung von SCCER Mobility: Der Verkehrssektor wurde nicht isoliert betrachtet. Dass dieser aufgrund der Elektrifizierung der Fahrzeuge eng mit dem Strommarkt verknüpft sei, bilde die gegenwärtige Klimapolitik nicht ab. Deshalb haben die Forscher vom Fussgänger bis zum Flugzeug nicht nur sämtliche Verkehrssektoren berücksichtigt, sondern auch andere Wirtschaftszweige und den grenzüberschreitenden Handel von Strom und anderen Energieträgern. Der analysierte Fahrzeug-Mix für das Jahr 2050 ist insofern vorteilhaft, weil er weniger inländischen erneuerbaren Strom benötigt als eine reine Batterieauto-Flotte.
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Anonyme 27. August 2021 - 10:21